Krankheiten
Ehrlichose und Babesiose
beim Hund werden verursacht durch bakterienähnliche Erreger
(Ehrlichien und Babesien), die durch den Stich einer infizierten
braunen Hundezecke übertragen werden. Beide Erreger treten
in ganz Südeuropa auf, inzwischen infolge der Klimaerwärmung
auch in Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Österreich u.a.
Die S Y M P T O M E einer E H R L I C H I A canis sind akut, meist
chronisch, aber auch asymptomatisch. Ein bis drei Wochen nach der
Infektion kommt es zum Krankheitsausbruch, hohes Fieber begleitet
von Nasen - und Augenausfluss, Inappetenz, blassen Schleimhäuten,
geschwollenen Lymphknoten, Gelenkentzündungen, Durchfall und
Erbrechen, im späteren Verlauf chronischer Blutarmut.
Die Ehrlichieninfektionen des Mittelmeerraumes verlaufen oft in 3 Phasen:
die erste Phase verläuft wie oben beschrieben.
B E H A N D E L T wird mit Doxycyclin, Tetracyllin, Imizol u.a.
In der 2. Phase, die sich über Jahre erstrecken kann, sind kaum
noch Symptome zu beobachten. Hat der Hund eine gute Immunabwehr
aufgebaut, ist die Krankheit besiegt. Unbehandelt kommt es zur 3. Phase:
Gewichtsverlust, Blutungen, Bluthusten, Erbrechen, Muskelzuckungen,
Augenveränderungen. Eine prophlaktische Impfung existiert bislang nicht.
Schutzhalsbänder, Scalibor z.B. anlegen!
Die S Y M P T O M E einer B A B E S I O S E sind schwer zu erkennen,
fehlen oft ganz, sind schleichend, später chronisch:
Schwäche, Inappetenz, dunkler Urin, blasse Schleimhäute, Blutungen,
Gelbsucht, Milz- und Leberschwellungen, vereinzelt Durchfall.
Unbehandelt kann die Erkrankung in kurzem Zeitraum zum Tod führen.
Zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit liegen 3 Tage
bis 3 Wochen.
B E H A N D E L T wird die Babesiose meist mit Diamidine,
Imizol oder Imidocarb (wie Ehrlichiose). Auch hier gibt es keine
prophylaktische Impfung. Schutzhalsbänder (Scalibor u. a.) sind zu
empfehlen. Da es Babesien inzwischen im ganzen süddeutschen
Raum gibt, macht eine Chemotherapie zur Prophylaxe, (Imizol),
die nur einen Monat schützt, wenig Sinn. Auf jeden Fall sollte das
Tier nach dem Spaziergang mit einem Flohkamm gekämmt und jede
sichtbare Zecke sofort entfernt werden. Dafür keine Chemie oder
Öl verwenden und ohne den Zeckenkörper zu quetschen - geeignet
sind pinzettenartige Zeckenzangen.
Die D I A G N O S E beider Erkrankungen erfolgt durch den Nachweis
im gefärbten Blutausstrich (Blutentnahme an der Ohreninnenseite,
Schwanzspitze oder dem Nagelbett) oder durch Antikörpernachweis
im Serum. Grundsätzlich ist bei Tieren aus südlichen Ländern eine
Blutuntersuchung auf Babesien, Ehrlichien, Borrelien u. Leishmanien
zu empfehlen. Dabei ist zu beachten, dass es zwischen Ehrlichia,
Babesia und Leishmania zu Kreuzreaktionen kommen kann, die
eine Nacherhebung erforderlich machen können.
WICHTIGER HINWEIS:
Die gemachten Angaben dienen lediglich der Information und
Orientierung. Für Diagnose und Therapie konsultieren Sie bitte
unbedingt Ihren Tierarzt.